Vergangenes Jahr haben wir unegahnterweise gleich drei Kassetten veröffentlicht. Für eine davon war Stachy.DJ verantwortlich, der seinen Vaporwave-Podcast „Radebeuler Røøm“ auch auf Tape gebannt hatte.
Mit seinem Ambient-Projekt NO ACCIDENT IN PARADISE, die auch für #31s ein Stück beigesteuert haben, hat er nun zum Jahreswechsel erneut die Bandmaschine angeworfen. „KOLEKCJA“ ist eine Sammlung von Tracks des Trios, die als B-Seiten und Sampler-Beiträge über das gesamte Internet verstreut waren. Unter anderem findet sich darauf das erste Stück des Trios von 2009 „Female 4“.
Die Compilation ist digital bei Bandcamp in voller Länge zu hören und zu kaufen, zudem gibt es dort eine limitierte Edition von 33 Kassetten zu erwerben. Die kommen mit handgestempeltem Label, handnummeriert in einer transparenten Snapbox mit beidseitig bedrucktem Cover. Für die Nörds: Es handelt sich dabei um eine direkte Kopie des Analog-Bandmaschinenmasters angefertigt auf einem Nakamichi-Tapedeck in 1:1 Aufnahmeverfahren. C-30, high position, HX-PRO ohne Rauschunterdrückung.
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WOODEN PEAK haben vergangenes Jahr die meisten Reisekilometer unserer Bands eingesammelt. Und das nicht nur, weil sie nach Ecuador geflogen sind, um dort zu spielen, sondern auch, weil sie dort sechs Konzerte über das ganze Land verteilt gespielt haben. Von dieser abenteuerlichen Reise durch ein Land, das ganz eigen tickt, erzählt nun ein wunderbarer 38-minütiger Film von Christoph Lehmann und WOODEN PEAK.
Der Ecuador-Trip von WOODEN PEAK war keine klassische Tour, aber auch kein Urlaub mit ein paar Gigs, sondern eine Entdeckungsreise in die unabhängige Musikszene Ecuadors. Aus Zufällen und eigenen Recherchen hatten sich Kontakte in die ecuadorianische Indie-Szene ergeben, und Jonas und Sebastian waren neugierig herauszufinden, ob sich auf dieser Basis eine Konzertreise aufbauen ließe. Und genau an dieser Offenheit und Neugier lässt einen Ermitaños wunderbar teilhaben: In einer Mischung aus Road Movie, Reisedoku und Interview-Feature folgen wir dem reisenden Duo durch seine sechs Konzert-Orte, die das ganze Spektrum zwischen Hinterhof und Philharmonie-Saal abdecken.
Abwechselnd zwischen Interviews mit (den wenigen!) bekannten ecuadorianischen Indie-Musikern und Alltagsszenen erfährt man eine Menge über ein Land, das ganz anders tickt. Der Dollar als Währung, aber hohe Einfuhrzölle auf Technik, weswegen vor Ort ein Schlagzeug aus den 70er Jahren, mit 15 Jahre alten Fellen hingestellt wird. Ein Stromausfall im Musikladen, in den man sich auf der Suche nach einer Anlage für das Konzert ind er Philharmonie gemacht hat. Aber auch die Kraft des Selbstorganisierens, als ein Hinterhof in Ermangelung von Konzertvenues zur besten Halloween-Party der Stadt lädt.
Ermitaños ist ein ehrliches und sehenswertes Zeugnis vom Leben in Ecuador aus der Sicht von unabhängigen Musikern. Wer von den 28 Minuten angefixt ist, findet auf der Seite von Wooden Peak weiteren Content, wie eine Fotoreihe und Songs der musialischen Protagonisten.
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#31s ist zugleich der kürzeste Release unseres Labels als auch der mit den meisten Tracks. #31s ist das Ergebnis eines Experiments und Beitrag zur Debatte um Streaming in der Musikindustrie. Wie schon bei Releasing a Record, I am a Forest oder „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ laden wir mit #31s dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen des Musikmachens zu werfen. Allerdings ist das Ergebnis dieses Mal keine Dokumentation des Veröffentlichungs-Prozesses, keine Öffnung der Produktion eines Albums und kein Film über unsere Arbeit – es ist Musik.
Wir haben unser musikalisches Netzwerk gebeten, Stücke zu schreiben, die eine Sekunde länger als nötig sind, um von Spotify ausgezahlt zu werden: genau 31 Sekunden. Mit dieser Playlist wollen wir die musikalische Seite der wirtschaftlichen Bedingungen des Streamings ausloten. #31s ist eine Vorschau darauf, welche Folgen Streaming für die Musik selbst haben kann.
2015 wurden über 2 Billionen Musikstücke online gestreamt. Das sind 2000 Milliarden Songs, etwa vier Mal so viel wie im Jahr zuvor und auch 2016 wird sich die Zahl gestreamter Musik wieder vervielfachen. Streaming ist längst der wichtigste Verbreitungsweg von Musik. Aber was macht das eigentlich mit der Musik selbst?
Bislang hat jedes Speicher- oder Verbreitungsmedium Spuren in der Musik und im Songwriting hinterlassen. So geben zum Beispiel die unterschiedlichen Durchmesser und Abspielgeschwindigkeiten von Schallplatten immer noch die Formate vor, nach denen Musik veröffentlicht und wahrgenommen wird: Singles, EPs und schließlich Alben mit 23 Minuten Spieldauer pro Seite. Obwohl Musikproduktion schon lange nicht mehr an diese Vorgaben physischer Tonträger gebunden ist, bleiben die Formate der Popmusik überraschend stabil. Dreieinhalb Minuten Spielzeit sind nach wie vor der formale Kern von populärer Musik und Voraussetzung für eine erfolgreiche Verbreitung, egal ob im Radio oder online.
Der US-amerikanische Songwriter und Musikprofessor Mike Errico hat 2015 in einem viel beachteten Text spekuliert, welche Folgen Streaming für die Gestalt von Popmusik haben könnte. Schließlich kennt Streaming keine technischen Grenzen im Hinblick auf Spielzeit und Format, wohl aber wirtschaftliche. Zwischen dem weltweiten Erfolg des Musik-Streamings und den Menschen, die Musik machen, klafft eine ökonomische Lücke: Während Spotify knapp 2 Milliarden Euro Umsatz macht, verdient der Urheber eines Songs zwischen 0,2 Cent und 0,9 Cent pro Stream-Abruf. Erricos verblüffend einfache These: Da Streaming-Anbieter nach 30 Sekunden Spielzeit das Honorar für einen Song ausschütten, könnten Musikstücke in Zukunft nur noch 30 Sekunden lang seien.
Dieses wirtschaftliche Ungleichverhältnis und Erricos These wurden bereits mehrfach künstlerisch thematisiert: Die englische Indie-Band “The Pocket Gods” hat 2015 ein Album mit 100 Stücken à 30 Sekunden veröfentlicht, um die Musikindustrie und die Streamingvergütung zu kritisieren – Und halten damit den offiziellen Weltrekord für das Digitalalbum mit den meisten Titeln! “Sleepify” (2014) von der US-Band “Vulfpeck” war eine weitere Kritik am Geschäftsmodell Spotifys. Die zehn Stücke von 31 und 32 Sekunden Länge beinhalteten nichts als Stille und sollten in Endlosschleife gespielt werden, um die schmalen Streaming-Tantiemen per kollektivem Abspiel-Crowdfunding zu erhöhen. Ähnlich funktionierte der Webservice “Eternify”: Auf der Seite konnte man den Namen einer Lieblingsband eingeben und der eingelassene Player spielt die Stücke dieses Acts in 30-Sekunden-Intervallen auf Wiederholung an. Beides wurde schließlich von Spotify unterbunden.
Inspiriert von diesen Projekten, mit denen wir auch in Kontakt stehen, wollen wir die musikalische Seite der wirtschaftlichen 30-Sekunden-Grenze ausloten. Wir baten deshalb unser musikalisches Netzwerk, Stücke zu schreiben, die 31 Sekunden lang sind.
Das Ergebnis zeigt, dass 31 Sekunden unterschiedlich lang sein können. Einige Arbeiten bringen in 31 Sekunden eine eigenständige Komposition unter, andere wiederum wirken fragmentarisch, wieder andere beschränken sich auf einen formalen Aspekt. Während “Lilabungalow” ein klassisches Requiem auf 31 Sekunden Piano reduziert, haben sich “DIN Martin” dafür entschieden, ihre 31 Sekunden für das perfekte Intro zu nutzen, ein funktionales Stück Musik, eine Art “Tool”. Das Fragmentarische zeichnet viele der Beiträge aus: Sie klingen wie ein Teil von etwas (scheinbar) Größerem und wirken wie der Ausschnitt eines Musters, das auf mehr angelegt ist.
Das liegt nicht nur an unseren Hörgewohnheiten, die auf die fünffache Spieldauer geeicht sind. Die Kompositionen verweisen in ihrem Hörerlebnis auf musikalische Verwandschaften des “Freemium”-Modells von Spotify: #31s erinnert an die Vorhör-Optionen bei iTunes und amazon. Auch funktionale Musikformate, wie Drop Ins, Jingles oder digitale Musikbibliotheken sind den 31-Sekündern ähnlicher, als das Lied und der Popsong. #31s zeigt zwar auch, dass es in 31 Sekunden möglich ist, Komplexitäten und Originalität zu veräußern. Das gelingt dann allerdings nicht als Abkürzung, sondern erfordert deutlich mehr Energie und Konzentration, als 0,002 Cent wert sind. Insgesamt bleibt in 31 Sekunden zu wenig Zeit, um einen Gedanken musikalisch wirklich auszuformulieren. Der Wert von Musik endet nicht nach 31 Sekunden, er steigt.
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Im 18. Jarhhundert ließ sich der herzogliche Hof ein „Tempelherrenhaus“ in den Weimarer Ilmpark bauen. Das später mehrfach umgestaltete Ensemble im Stile eines neugotischen Tempels diente als Salon und Veranstaltungsort, es war Kulisse für kulturelle und gesellige Runden. Später suchte auch Liszt den Ort unweit seines Weimarer Hauses gern auf.
Wenn das Festival „Genius Loci“ den Ort am kommenden Wochenende bespielt, wird das Tempelherrenhaus nicht nur im übertragenen Sinn zur Projektionsfläche: Auf die Ruine des Tempelherrenhauses wird die handgezeicnhnete Animationsgeschichte „Romanzero“ projiziert, vertont von LILABUNGALOW. Beworben auf die Fläche hatte sich das Erfurter Grafikkollektiv Greatmade, von dessen Arbeit wir schon mehrfach berichteten [z.B. 1, 2]. Michael Schinköthe und Stefan Kowalcyzk sammelten mit dem Auftrag nicht nur 15.000 Euro Preisgeld ein, sondern auch die herausfordende Aufgabe, für die zehnminütige Geschichte einige Tausend Bilder von Hand zu zeichnen. Von dieser Herausforderung haben sie nicht nur der Thüringer Allgemeine berichtet: Blut, Schweiß und Tränen der Umsetzung sind im hauseigenen Blog grafisch ansprechend dokumentiert.
„Romanzero“ greift nicht nur im Titel die mit dem Gebäude verbundene romantische Stilistik auf, sondern bezieht sich auch formal und inhaltlich auf den Geist jener kulturgeschichtlichen Epoche. Die Protagonisten – ein Rabe und der Mond – sind mystische Naturfiguren, die ein Spiel mit hell und dunkel, Licht und Schatten entfalten. Typisch ist auch die Vermischung der Genres: „Romanzero“ ist nicht nur Illustration, Animation, oder Film , sondern auch Live-Event und vor allem Musik.
Patrick Foellmer hat für das Projekt ein Werk komponiert, das dem grafischen Anliegen in seiner Komplexität und Aufwendigkeit in wenig nachsteht. Das Stück für Streicher und Bläser hat den Erfurter in den vergangenen Wochen nicht nur als Komponisten gefordert, sondern auch als Instrumentalisten und Produzenten, die jüngsten Facebook-Videos zeugen davon.
Wir sind gespannt, welche Wirkung „Romanzero“ entwickelt, wenn Geschichte, Grafik, Gebäude und Musik ab Freitag drei Tage lang aufeinander treffen.
„Romanzero“ (Animation/Musik, 2016)
Greatmade & Lilabungalow
„Genius Loci“ 2016, 12.-14.08.2016, Ilmpark Weimar
Alles läuft auf Anschlag. Bild und Ton in Höchstgeschwindigkeit. Wir fressen mehr als wir kotzen können. Wohin sind sie verschwunden, die ruhigen Momente? Warum jeden Tag ein neuer Hype? Warum all die Hektik?
“Midlife Wellness” ist angesagt. Zurück zum Anfang. Durchatmen. Elektronika, „Buarg“-Piano, Kontrabass, Streicher, Gitarren, Bässe und kleinste Klangschnipsel sind Bausteine der Instrumentalstücke. Für die akustische Schokoglasur sind Alfred Quest tief in die Staketenwälder des Havelberger Landes gefahren, haben das Album einmal komplett in den Wald gespielt und die entstehenden Reflektionen und Hallräume bei 26° Celsius, einem Sonneneinfallswinkel von 37,8° und nahezu Windstille aufgenommen.
Alfred Quest „Midlife Wellness“ erscheint heute via Analogsoul auf CD und Digital. Begleitet wird das Album vom „Beat Tape“, das Bonus-Stücke featured und sowohl digital, als auch in einer limitierten Auflage auf Kassette erscheint. CD und „Beat Tape“ gibt es exklusiv bei uns im Shop. Digital gibt es Album und Tape bei Spotify und Bandcamp.
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Unser anapodcast#16 kommt von keinem geringeren als Stachy.Dj. Der Produzent geht seiner Leidenschaft für elektronische Musik nicht nur als Musiker und DJ nach, sondern vertont auch Theaterstücke, hosted eine Veranstaltungsreihe in einem Thermalbad (sic!), und ist den meisten unter uns sicherlich als Mitglied von Fischmob bekannt. Der Sound-Tüftler und Sampling-König Stachy hat sich unweit von Dresden in einem alten Bauernhof niedergelassen und vertieft sich dort gerade vollumfänglich in einen Musik- und Kulturstil, der unter dem Begriff Vaporwave auflebt.
Vaporwave bedient sich vor allem des Samplings und erzeugt Collagen aus unterschiedlichen Retrogefühlen, oft ausgehend von den 80er Jahren. Diese vornehmlich elektronisch produzierte Musik hat explizit zum Ziel, Inhalte zu transportieren und auch politisch zu sein – näher am Punk-Gedanken als am Dancefloor-Kommerz.
Stachy reizt diese Bewegung seit einem Flohmarktfund und so arbeitete er sich Stück für Stück zu einem 45-minütigen Podcast vor, der wie aus der Zeit gefallen scheint: Zitate, Noise und Industrial, Glitch und Samples, aber auch warme Flächen und fluffige Beats. Seine Kombination musikalischer Rückblicke und Neuarrangements ist wunderbar spannungsgeladen. Über die Dauer des Mixes eröffnet sich ein geradezu kurzweiliges Hör-Erlebnis.
In einem kleinen Interview-Ausschnitt vorab erklärt Stachy, wie er zu Vaporwave kam und warum er gleich zwei Podcasts anfertigen musste. Denn das Thema – und die avisierte VEröffentlichungsform über Kassette – ist derart spannend für ihn, dass er seinen Mix noch einmal durch den Fluxkompensator gejagt hat und sich damit, ganz im Sinne von Vaporwave, selbst remixt. Als Echo-Jam exklusiv so nur auf der B-Seite unseres ersten Podcast-Tapes (!) zu finden – selbstredend eigenhändig und ohne Dolby von Stachy bespielt.
Wir freuen uns sehr, diesen einzigartigen Ausschnitt moderner elektronischer Musik präsentieren zu dürfen, lehnen uns zurück und sagen: vaporize it! Das Tape mit 2x45min Spielzeit könnt ihr bei uns im Shop erwerben oder ihr schaut mal in Leipzig im Hafen vorbei.
Abonniert unseren Podcast außerdem gern als RSS FEED oder via iTUNES. Den Download zur mp3 findet ihr hier: stachy.dj – radeboiler røøm (TAPE A-Seite)
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Auf der Suche nach der Realität des Lebens von unabhängigen Musikern hat uns das Film- und Kunstkollektiv Relativ Kollektiv über ein Jahr lang in Leipzig, Berlin, Erfurt und Jena begleitet. Der Film „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit“ stellt unsere Bands in ihren Lebenswelten vor: in Proberäumen, beim Field Recording, zu Konzerten aber auch beim „Brotjob“. Die Regisseure André und Benni entdecken dabei Situationen zwischen Hingabe und Resignation und beleuchten die alltäglichen Fragen von Menschen, deren Leben sich auf ihre Leidenschaft stützt.
Seit heute ist der Film auf Youtube in voller Länge zu sehen. Wir haben André und Benni vom Relativ Kollektiv aus diesem Anlass interviewt und auf die Kooperation und ihre Ergebnisse zruück geblickt.
Unsere erste Zusammenarbeit war die Landgang-Reihe. Wie seid ihr damals darauf gekommen, unsere Bands zu portraitieren und wie ist daraus die Idee zu einer Doku über unabhängige Musik entstanden?
Am Anfang stand das Ziel, eine unabhängige Dokumentation im Alleingang zu produzieren und das Thema Musik war aus eigenem Interesse sehr naheliegend. Die erste Idee, eine Dokumentation über die illegale Techno-Open Air-Szene zu machen, stellte sich schnell als nicht realisierbar heraus. Als wir uns dann wieder zusammengesetzt haben und Musiker aus Leipzig durchgegangen sind, kamen wir zwangsläufig auf Analogsoul. Eine kurze E-Mail und ein Treffen mit Fabian Schütze haben das Projekt dann direkt gestartet. Wir konnten allerdings nicht einfach so loslegen: Die beteiligten Musiker kannten uns ja noch gar nicht und einige hatten noch Vorbehalte ob der Idee, so nah hinter den Kulissen begleitet zu werdem. So kam es zur Landgang-Serie, ein erstes Herantasten an die Menschen, in deren Lebenswelten wir eindringen wollten.
Schaut man eure Werke an, fällt auf, dass ihr in euren Portraits filmisch sehr schnell und eindrücklich zum Kern einer Sache – einer Band als Gruppe, oder dem Antrieb Musik zu machen – kommt. Verfolgt ihr dabei eine bestimmte Technik oder geschieht das intuitiv?
Ich denke, dass unser eigenes Interesse an der jeweiligen Musik und die schnell aufgebauten zwischenmenschlichen Sympathien, ein wesentlicher Bestandteil sind, um an das von Dir beschriebene Ziel zu gelangen. Das geschieht alles intuitiv und basiert auch auf dem wortlosen Zusammenarbeiten zwischen uns als Regisseuren.
Im Mai vergangenen Jahres gab es in Leipzig eine halb-öffentliche Premiere für »Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit.«. Was ist im Jahr danach mit dem Film und euch passiert?
Wir haben das gemacht, was Filmemacher mit einem Film nach der Produktion für bis zu zwei Jahre machen: Wir haben uns bei Filmfestivals beworben. Wir wollten schauen, was mit dem Film geht, wohin sich das Format bewegen lässt und wie es wahrgenommen wird. Da das Feedback aus der Industrie darauf hinauslief, dass wir ein Webformat hätten und dieses im Kino, Fernsehen oder auf Filmfestivals nicht richtig funktioniert, wollen wir den Film jetzt für jeden frei zugänglich ins Netz stellen. Ironischerweise wurden wir nach dieser Entscheidung noch in die Dokumentarfilm-Auswahl vom Neisse Film Festival geladen, auf dem der Film dann auch lief.
Euer Weg in die Musik bzw. die Dokumentation von unabhängigen Künstlern hat ja noch einige Folgen außer uns gehabt. Welche Projekte sind daraus in den vergangenen Monaten entstanden?
Letztes Jahr wurden wir vom Fuchsbau Festival eingeladen, eine Dokumentation über das Festival zu drehen. Das in Leipzig ansässige Indoor-Festival Klanggut hat uns auch für ein Aftermovie angefragt. Für den im Film portraitierten Arpen waren wir Anfang 2016 am Dreh seines Musikvideos “For how long, how long” beteiligt. Für den Kunstverein gegenwart e.v. und dessen Veranstaltung „Maschinenhören“ mit Stefkovic van Interesse wurden wir um einen Teaser gebeten. Und aktuell arbeiten wir mit dem Leipziger Musikblog frohfroh zusammen an einer Videoserie über die Leipziger Elektronikszene. Es spricht sich herum, was wir machen und das ist auch gut so, denn wir haben Lust auf die Musikszene in Leipzig und die guten Menschen, die diese gestalten.
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Alles läuft auf Anschlag. Bild und Ton in Höchstgeschwindigkeit. Wir fressen mehr als wir kotzen können. Wohin sind sie verschwunden, die ruhigen Momente? Warum jeden Tag ein neuer Hype? Warum all die Hektik? “Midlife Wellness” ist angesagt. Zurück zum Anfang. Durchatmen. Mit ihrem Debütalbum schenken uns Alfred Quest die dafür notwendige Klangtapete, verziert mit der Ästhetik eines elektronischen Instrumentalquartetts, Sample-HipHop und feinstem Wald.
Am 22.07.16 erscheint mit „Midlife Wellness“ das Debut von Alfred Quest. Bereits jetzt gibt es das famose Bonus Beat Tape als Appetithappen und zum Einstieg, später zur Verlängerung des Spa-Aufenthaltes, den Alfred Quest uns mit „Midlife Wellness“ beschert.
Beat Tape jetzt auf Original Kassette bestellen!
Elektronika, Buargpiano, Kontrabass, Streicher, Gitarren, Bässe und kleinste Klangschnipsel sind Bausteine der Instrumentalstücke. Für die akustische Schokoglasur sind Alfred Quest tief in die Staketenwälder des Havelberger Landes gefahren, haben das Album einmal komplett in den Wald gespielt und die entstehenden Reflektionen und Hallräume bei 26° Celsius, einem Sonneneinfallswinkel von 37,8° und nahezuer Windstille aufgenommen. Wer Alfred Quest an dieser Stelle klanglichen, fast schon fanatischen Überehrgeiz unterstellen möchte, darf den Wellnessfaktor der Havelberger Waldgebiete nicht unterschätzen. Das Credo der Band ist weder Erfolg, Geld, noch Selbstverewigung. Es ist einfach das Innehalten im Musikalischen und allem was dazu gehört – eine erste Antwort auf die Frage nach den wirklichen Notwendigkeiten im ewigen Drumherum.
„Midlife Wellness“ erscheint am 22.07.2016 auf Cd und Digital zzgl. einem Bonus Beat Tape und kann ab jetzt vorbestellt werden! Das Beat Tape gibts sofort!
CD vorbestellen
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Bundle vorbestellen
Digitaler Pre-Order
Wenn eine EP vier Tracks mit vier Sängern beinhaltet und auch noch „Four“ heißt, dürfte es mehr als naheliegend sein, dass die entsprechenden Remixes als 4×4 daherkommen: Wir präsentieren mit großer Freude 16 Mal „Four Remixed“!
Die Herren KLINKE AUF CINCH meinen es also ernst mit der Vier. Man hört, dass sogar die musikwissenschaftliche Bedeutung der Zahl demnächst Wellen schlagen wird, zumindest werden Interviewausschnitte auf Youtube gehandelt…
Wie es sich für eine 4×4 gehört bringen die Remixe jedenfalls Leistung ins Gelände. Famose Menschen wie Ranko, Jacob Korn, Marbert Rocel, FDF, Duktus, Tilmann Jarmer, Dude26, oder Reed Flavour geben sich die Klinke (pun intended) in die Hand und Fächern den Klangkosmos der Thüringer noch einmal in allen Facetten auf. Viertastisch!
Das gute Stück kommt nicht nur digital via Spotify, Bandcamp und den anderen bekannten Downloadportalen, sondern auch als Tape! Die Kassette mit 80 Minuten Spielzeit sichert man sich am Besten im limitierten Bundle mit Vinyl, Sticker und Poster für unschlagbare 15 Euro. Einzeln kommt das quietschpinke Vergnügen 7 Euro.
]]>Ein neues Puzzlestück für ARPENs Solo-Release im Oktober ist online. Nach dem betörenden Video zur Vorab-Single „For how long, how long“ gibt es seit heute ein neues Live-Video. Der Titel „defen|ce“ ist quasi Bonusmaterial, denn er wird auf dem selbsbetitelten Album nicht vertreten sein. Die Kooperation mit der Leipziger Musikerin „Bernhardt.“ ist vielmehr ein Vorabgeschmack auf die begleitende Release-Tour. Frieda Bernhardt wird für einige Gigs auf der Tour, deren Termine ihr unten findet, als Support dabei sein. In einer Kollaboration ist sie auch auf einem Track des kommenden Albums dabei.
Bernhardt und Arpen wollten schon seit einiger Zeit an gemeinsamer Musik arbeiten. Als Arpen den Titel „defen|ce“ schrieb, ahnte er, dass sich das Stück für eine gemeinsame Umsetzung eignen könnte: »Es ist ein wichtiger Song für mich. Und tatsächlich der erste den ich geschrieben habe nach der Fertigstellung des kommenden Albums. Wir wollten beide etwas in das man eintaucht. Wie in einen intensiven Dialog.« Schöner als der Künstler selbst, kann man diese verwobenen, kantigen, dunklen Klänge der zwei Klaviere nicht in Worte fassen. Danke auch an Tobias Schuetze, der das Zusammenspiel in Bilder gefasst hat.
ARPEN live wird präsentiert von Ask Helmut, Soundkartell & Analogsoul
11.10.16 DARMSTADT Schlosskeller
19.10.16 ROSTOCK Peter Weiss Haus
21.10.16 HAMBURG Haekken
22.10.16 ERFURT Franz Mehlhose
23.10.16 ULM Sonntagskonzerte / Sauschdall
24.10.16 MÜNCHEN Glockenbachwerkstatt
25.10.16 DRESDEN Societätstheater
26.10.16 BERLIN Privatclub
27.10.16 LEIPZIG Täubchenthal