journaille // HERBERT G.


alex rühle ist einer der journalisten, für deren texte sich der kauf eines druckerzeugnisses auf holzbasis immer noch lohnt. seine schneidend scharfe beobachtungsgabe paart sich mit einem hang zum humor der seine sujets dennoch nie lächerlich macht. kurzum: ein sehr guter feuilletonist.

jetzt hat er sich dem neuen grönemeyeralbum angenommen und wir teilen die meinung des kommentators „JuanAL“: „Das Beste am neuen Grönemeyer-Album ist bis jetzt diese SD-Rezension.“:

Aber dann hebt das jedes mal ab, als hätten er oder sein Produzent einen emotionalen horror vacui, los, Geigen dazu, Terz drüber singen, jetzt pack da mal noch ein Pfund Celli drauf, und am Ende hat sich das derart hochgeschraubt, als würde ein Kamerateam im Hubschrauberrundflug noch mal über die Melodie drüber. Nach der dritten instrumental überzuckerten Ballade fühlt man sich, als hätte man Karies auf der Seele und am Ende drängt sich geradezu schmerzlich die Frage auf, die sich laut Grönemeyer im Interview mit der Zeit „alle meine Hörer stellen müssen, wenn das neue Album draußen ist: Was soll denn das jetzt sein?““ – Axe Rühle, Süddeutsche Zeitung

(hat-tip clemens!)



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