der burgherr im osten


warum zieht jemand aus london ins beschauliche thüringen?
zumal, wenn er als produzent, dj und sänger für electronica und nu jazz international gebucht wird. im fall von ian simmonds könnte man immerhin wikipedia befragen, denn ian gehört zu den wenigen menschen die ich kenne, über die ein wiki-eintrag existiert (na gut über das quietscheentchen gibt es auch einen).

klar – da erfährt man dann sachen über the sandals, jurymann & Co. – aber warum ian zwischenzeitlich auf einer burg im unstrutkreis gelebt hat und music city london gegen „stadt der wissenschaft 2008“ jena getauscht hat, steht da auch nicht: zum glück ist ein podcast von dradio kultur der sache im august mal nachgegangen. und ians vorliebe für ostdeutsche und abneigung gegen kalte winter will ich euch nicht vorenthalten:

 


ian mit "Klinke auf Cinch"

 

vom dasein als burgherr inspiriert hat die platte „the burgenland dubs“ auch dementsprechenden erfolg. bei musik krause (jena) erschienen, wird das gute stück durchweg angetan rezensiert:

„Ian Simmonds ist ein musikalischer Brückenbaumeister von denen es all zu wenige gibt. Er versteht es die Essenz der „Worldmusic“ in zeitlose Stücke zu verpacken, die pure Ehrlichkeit vermitteln […] Simmonds taucht tiefer ab und verbindet dort unten traditionelle Instrumente mit elektronischer Klangkultur, das gestern mit heute bis in die Ewigkeit. Anspruchsvoll und doch leichtfüssig hören sich die dreizehn Stücke an.“ – etforce

auch „the wendelstein variations“, deren titel direkt an ians burg-intermezzo angelegt sind, atmen die tiefe und dancefloor-tauglichkeit:
„To feel is more important than to understand, because he who feels learns to understand! With casual meticulousness and evoking atmosphere, between real songwriting and track analysis Ian has found new hope for the club culture. You just want to hug his bless-ed soul for his witching “head music”, which isn’t aimed at the editorials, but rather the searching out the wide and multifaceted dance floor depths.“ – soulseduction

nachdem er mit einem 18-köpfigen improvisationsorchester im mai japan unsicher gemacht hat, geht es für ian in zwei wochen wieder auf tour. zusammen mit unserem live elektronica projekt „Klinke auf Cinch“ aus jena und fabian von analogsoul geht es auf entdeckungsfahrt durch osteuropa. die beats von cle, lutzers turntables und martin als live trompeter klingen fantastisch! dachte so ungefähr auch ian, der seit einer zufälligen begegnung im proberaum im januar bandmitglied und gleichzeitig größter fan von „Klinke auf Cinch“ ist.

damit die fünf ihre entdeckungsfahrt sorgenfrei betreiben können, haben sie ein projekt bei betterplace.org gegründet – wer helfen möchte diesen kulturellen austausch über electronica zu unterstützen, kann das hier tun.



c 2007-2014 Analogsoul - Label, Basis, Meer