bühne // WIR – IN SCHAREN


"wir - in scharen" (c) zarah gutschwenn sich zwei ganz nah sind, haben sie die gelegenheit sich selbst und/oder den anderen zu zerstören. wenn „ich“ und „du“ nicht zu trennen sind, es aber kein „wir“ gibt, stehen die zeichen auf abnutzungskampf.

so auch in kerstin peupelmanns regiedebüt „WIR – IN SCHAREN“. zwei gegensätzliche figuren, die eine spielerisch naiv, die andere wütend laut, ziehen sich an und stoßen sich ab, bearbeiten sich, gehen gemeinsam, schlagen gegeneinander und reflektieren sich. das spiel von hanin tischer und helena wölfl ist ungewöhnlich intensiv und teilweise frappierend persönlich.

zu seiner premiere im april wurde dem stück daher zu recht einige aufmerksamkeit zu teil. die LVZ lobte u.a. „dieser ewige konflikt baut sich beinahe bedrohlich vor dem zuschauer und wechselt rasant von längerer ruhe in schreiende hektik.“

während in vielen inszenierung der einsatz einer videoleinwand eine sinnlose verdopplung der bühnenhandlung bleibt, gerät die kamera in WIR  – IN SCHAREN zur zweiten bühne: senkrecht über dem boden öffnet sie ein fenster voller murmeln, in dem die spielerinnen die schwerkraft sekündlich in alle 4 richtungen wechseln können, in dem sie sich überschlagen, in dem sie einander nahe sind.

morgen und mittwoch läuft dieses großartige stück erneut in den cammerspielen (werk II) und wir empfehlen dringend, es zu besuchen.

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WIR – IN SCHAREN // nach motiven von olivia wenzel
regie // kerstin peupelmann und hannah becker
es spielen // hanin tischer, helena wölfl

vorstellungsbeginn jeweils 19uhr30
termine // dienstag, 09.11. // mittwoch, 10.11.

wir in scharen (c) zarah gutsch



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