review // DAS WOCHENENDE


leute, leute. das waren feine tage, nicht zuletzt dank euch!

FREITAG in der distillery mal schön die schnittstellen von analogsoul und clubkultur ausgelotet und festgestellt: gibt ’ne unterhaltsame mischung. bereits bei der vorbereitung und dem aufbau war klar, dass der abend so oder so angenehm wird, da das tille-team ne eingespielte mannschaft ohne star-allüren ist. dazu noch flache hierarchien, aufstrebende jungstars und kondition wie magaths vfl.

ME AND OCEANS kam als erster in den genuss der satten club-anlage und goutierte den schiebenden bass mit dem hinweis, dass wohl zum ersten mal solche musik – „pop-musik“ – über die boxen liefe. seinem sound tat’s jedenfalls gut und DOELE setzte die pop-miniaturen mit großer geste visuell um: wolkenlandschaften und wasser in bewegung auf der leinwand.

KLINKE AUF CINCH waren schon beim soundcheck die lieblinge der tille-barbesatzung: paula akinsinde sang im sitzen hinter den jungs und strahlte einzig durch ihre stimme eine präsenz aus, die das publikum zu spontanen schreien animierte. unartikulierte freudengeräusche lösten auch die ersten klänge von „lentis“ aus, was den jungs (und dem mädel) vor augen führte, dass ihre musik nicht mehr nur ihnen gehört, sondern leipzig mittlerweile auch anspruch darauf erhebt. nicht zu vergessen: mitch nagler und seine live percussions sind musikalisch wie menschlich mehr als nur eine ergänzung der band.

PRAEZISA RAPID 3000 sorgten für den geilsten konzertauftakt der letzten jahre, indem sie ihr set mit dem saxophon-solo aus george michaels „careless whisper“ begannen. hammer. auch mit „all my ex’s live in texas“ als rausschmeißer song (weit nach konzertende) bewiesen sie ausgesprochenen randgruppengeschmack. dazwischen lag der zweite größere auftritt in leipzig und das konzept der jungs kam erneut hervorragend an. schlagzeug, trigger, synthie, midi-flöte, gitarre und funky samples mit einer irgendwie – im geiste – punkig/post-rockigen attitüde.

nach nur kurzer ruhephase startete der SAMSTAG recht früh mit dem westpaket-flohmarkt. dort sammelten sich die akteure und überlebenden des vorabends am wunderbaren stand von UI: die siebdruck-manufaktur aus der karl-heine-straße hatte ihr sofa mit rausgestellt und den gepflegten textil-einkauf so zum sozialen erlebnis gemacht. ganz nebenbei gingen die fein bedruckten teile weg wie warme semmeln. ein blick in den shop lohnt, da nun einige exklusive motive vom samstag auch online zu finden sind.

wenn ein wochenende so angenehme ereignisse und dazu noch meteorologische highlights (sommer statt herbst!) parat hat, darf es natürlich erst am SONNTAG abend ausklingen. und fantastisch klang es, als NICOLAS HUART gestern abend sein zweites konzert überhaupt mit seinen französischen folk-chansons im laden gab. der soulkonsum war angenehm gefüllt und nicolas gab mit seinem kollegen daniel (sonst auch bei LONG VOYAGE) eine feines konzert. seine ausschließlich französisch betetxten lieder wurden für das anglo-verseuchte publikum kurz eingeführt, bevor er dem siegeszug des englischen doch nachgab: mit einem herzerweichenden cover von „baby don’t hurt me“. wir beißen uns in den hintern, dieses grandiose ding nicht aufgenommen zu haben!

wer nicht da war, sollte sich auch ärgern, denn es gab zum schmalen eintritt das album „pyramid“ als download dazu. wer uns in den kommentaren darlegen kann, warum er das album haben will, obwohl er/sie es gestern nicht geschafft hat, dem schenken wir einen von insgesamt fünf downloadcodes!

so: und jetzt bitte alltag!



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