review // DEATH GRIPS


kennt ihr das, wenn man zu vorgerückter stunde musik vorgespielt bekommt? meistens in soundqualität die den namen nicht verdient und unter alkoholisierten umständen, die das nachvollziehen eines musikalischen flashs beim gegenüber durchaus erschweren können. fast so geschehen als ramona vor einer woche ihr smart phone auf den tisch packte und sagte: „der typ ist gut.“

was ich sah? ein verrauschtes video und dazu der unweigerlich schlechte sound aus den bassunfähigen lautsprechern ihres handys. ABER das blieb dennoch hängen:

zuhause dann nochmal gegoogelt und wieder fündig geworden: DEATH GRIPS heißt das westküstenprojekt mit dem ungewöhnlichen sound. kein wunder: musikalisch steht hinter der nummer zach hill. der schlagzeugautodidakt gehört zu den ouput-reichsten, kreativsten und auch experimentellsten drummern der us-szene.

der tiefe sound und die rhymes von tyler the creator haben mich schon umgehauen, aber was DEATH GRIPS machen ist spürbar einen schritt weiter – sicherlich nicht im sinne des games, dafür sind die raps [vollständig hier] sicherlich zu unkonventionell und auch nicht im klassischen sinne tight genug. überhaupt wird diese musik vielen sicherlich nicht gefallen.

aber die unbändige kraft und verstörende wirkung dieser düsteren beats und geschickten synthies verbunden mit der performance des rappers haben eine energie und eine wut, die hip hop so noch nicht gehört hat.

im moment ist es leider schwer in europa an vinyl zu kommen (kostet laut band-shop 17 $ shipping), dafür ist das EXMILITARY MIXTAPE frei herunterzuladen [wer mag darf auch bezahlen].

zu jedem (?) song des mixtapes gibt es ein selbst produziertes video. opulent ist was anderes, aber die konsequenz in der bildsprache gefällt mir schon – auch weil alles andere als optische beigabe des musikalischen konzepts nicht funktionieren würde. als rausschmeißer eines, das auch auf dem LINDENOW #7 heute abend irgendwo laufen könnte:

Death Grips – Culture Shock from Death Grips on Vimeo.

 

 

 



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