visual // COVERGENERATOR VON PETER LICHT


Bild: Screenshot „Lob der Realität“-Covergenerator // Copyright

 
Peter Lichts größte visuelle Leistung bestand ja bislang vor allem darin, sich zu verbergen. Seine Verweigerung, das eigene Gesicht öffentlich zu zeigen, ist in ihrer Konsequenz und Umsetzung an sich schon eines der beeindruckendsten Statements unserer Zeit. Dass das Cover seines neuen Live-Albums „Lob der Realität“ kein Portrait des Künstlers zieren wird, stand also schon vorher fest. Was es aber stattdessen wird, ist noch offen.

Mit dem Covergenerator auf der Website zum Album gibt Peter Licht Hörern die Chance, ihren Entwurf des Covers hochzuladen. Die Typo steht, gesucht wird das Bild im Hintergrund. Neben Schönem und Sinnfälligem zeigt sich beim Scrollen, das auch abweichende Nutzungsweisen des Protokolls zu finden sind. (Nicht wahr, Petula?) Aber insgesamt noch zu wenig außer schönen Fotos! Zu wenig Grafik, fast keine Illu.

Auch aus Musikmarketing-Sicht eine spannende Sache. Eine gut funktionierende, weil direkt sichtbare Form der Einbindung von Hörern. Die früher als unüberwindbar gedachte Grenze zwischen fertigem Kunstprodukt und kontemplativen Empfänger auf der anderen Seite wird hier unaufgeregt und zeitgemäß dekonstruiert. Und an den Ergebnissen zeigt sich – unseren Aufruf zur Abweichung mal beiseite – dass Qualität zurück kommt. Im Detail ist das Facebooktool zum Sharen der einzelnen Bilder noch etwas lieblos, aber Konzept, Uploadtool und Galerieansicht sind sehr schick. Wir behalten uns vor, davon zu Weiterem inspiriert zu werden.

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