Bild / Jonas Wolter / tonipropeller.de / copyright
In unserer Reihe ANA HÖRT GERADE stellt jeden Dienstag ein Teil des Analogsoul Netzwerks eine aktuelle Lieblingsplatte vor. Wir wollen von unseren Musikern und Kollaborateuren wissen, welche Platte sie gerade flasht – Und warum.
Nach Clara, Petula, Arpen, Toni Propeller, Daniella Grimm, Matthias Rothe, Fab, Antonio Passacantilli, Andreas, Sebastian Bode, Clemens Kynast und Martin Ludewig ist heute Jonas Wolter von Wooden Peak an der Reihe. Jonas ist ein hervorragender Gitarrist und spielt bei Wooden Peak mit einem hervorragenden Schlagzeuger zusammen. Kein Wunder, dass Jonas hier einen hervorragenden Schlagzeuger empfiehlt, der Gitarre spielt.
Künstler: Brian Blade
Release: Mama Rosa / 2009
Wann & Wo gekauft: 2013, iTunes
Warum gerade diese Platte:
Brian Blade hat mich zum ersten mal als Trommler mit dem Black Dub Demovideo „I´d rather go blind“ beeindruckt, auf dem Daniel Lanois (Produzentenlegende, U2, Dylan, guter Lapsteelspieler) mit der Studioklemmmappe umherhüpft und auf sehr ansehnliche Weise versucht, der Band seine Dynamikvorstellungen für den Song klarzumachen. Blades Schaffen als gefragter Jazzschlagzeuger war mir nicht bewusst, aber ich habe danach eine Weile verfolgt was er so macht, vor allem mit seiner Fellowship Band. Die Jazzelite macht Kniefälle vor der Filigranität und Freiheit in seinem Spiel, sicher zurecht. Doch dann: Soloplatte. Mit Gitarre und Songs für Mutti. Sowas geht meistens schief. Aber diesmal nicht. Ich bin geschmolzen. Brian Blade schiebt fast ausnahmslos dieselben Shapes auf der Gitarre hin und her, lässt 2 Leersaiten frei, singt über Vergangenheit, Familie und den lieben Gott, aber diesem Mann nehme ich das ab. Egal wie hoch der Americana-Einschlag sein mag, pustet das von der Band gespielte süße Nichts jegliche Schmalztendenz davon. Mir gefällt die unvoreingenommene
Herangehensweise an das Material und der Fakt, dass sich hier niemand als großer Songwriter präsentiert. Es wird einfach gemacht und fertig. Tolle Platte. Auch mal mit Kopfhörern probieren! Das Panorama fetzt.