Bild / Clara / Clara Ludwig / Coypright
In unserer Reihe ANA HÖRT GERADE stellt jeden Dienstag ein Teil des Analogsoul Netzwerks eine aktuelle Lieblingsplatte vor. Wir wollen von unseren Musikern und Kollaborateuren wissen, welche Platte sie gerade flasht – Und warum.
Nach Petula, Arpen, Toni Propeller, Daniella Grimm, Matthias Rothe, Fab, Antonio Passacantilli, Andreas, Sebastian Bode, Clemens Kynast und Martin Ludewig ist heute Clara an der Reihe. Clara macht grad Praktikum bei uns, ist Teil von I AM A FOREST und steckt zusammen mit der Band mitten in der Promophase für das neue Album „Grace“. Claras Praktikum begann am Montag nach dem diesjährigen Dockville Festival. Kein Wunder, das Eindrücke von dort nun hier eine Rolle spielen.
Künstler:
Warpaint
Release:
Warpaint
Format / Wo gekauft:
Vinyl, beim Local Dealer.
Warum gerade diese Platte:
Es war ein kalter Januar mit viel Schnee, als ich das neue Warpaint Album entdeckte. Trotzdem schwang ich mich sofort auf mein Rad und kaufte mir die Platte um sie danach tagelang in Dauerschleife zu hören. Dass die Band nicht nur im Winter funktioniert durfte ich erfahren, als Frühling wurde und ich nicht aufhörte, mir die vier Frauen auf meinen Plattenspieler zu legen. Überwältigt wurde ich dann auf dem diesjährigen MS Dockville: Warpaint brachten das Publikum innerhalb von Minuten dazu, ein bisschen näher zusammenzurücken, während die ersten Reihen schon begannen, sich zu den atmosphärischen Gitarrenklängen zu bewegen. Während die Musikerinnen sich von ihren mehrstimmigen Gesängen tragen ließen, sich scheinbar in sich selbst und ihren Instrumenten verloren, konnte ich die Augen nicht abwenden von den wehenden Haaren, den souverän gesetzten Fingern und den geschlossenen Augen auf der Bühne. Und doch blieb selbst bei diesem Anblick die Musik im Vordergrund, die letzten Stimmen im Publikum verstummten und die Ohren wurden gespitzt, um ja keinen Ton der ruhigen und eigenwilligen Arrangements zu verpassen. Wenn Warpaint eine Kriegsbemalung wären, wären sie pastellfarben mit schwarzen, feinen Linien als Kontur. Die Muster wären nicht verschnörkelt, aber filigran, Warpaint würden mit ihrer Kreigsbemalung durch Schönheit verzaubern. Und sicherlich niemanden abschrecken.