Bild: Still „Landgang E. 1“ / RelativKollektiv / Copyright
Ja, wir haben uns ein bisschen geschmeichelt gefühlt. Im Frühjahr hatten uns die Dudes vom relativ kollektiv gefragt, ob sie ein Videoportrait von analogsoul machen können. Äh, na klar, danke, gern!
Dann kurz unsicher gewesen: Was kann man von uns denn filmen? Interessiert das jemanden, wie unsere Laptoplüfter hochfahren, wenn wieder 50 Tabs im Browser offen sind? Aber diese Zweifel haben Benny und André mit einem klaren Ansatz und unglaublich viel Sorgfalt und Zeit schnell zerstreut.
Die Videos basieren ganz auf den jeweils gezeigten Situationen von analogsoul-Projekten: Eine Kirche mikrofonieren mit Wooden Peak, Plakate kleben mit a forest, unterwegs mit Klinke auf Cinch. Es gibt keinen Sound aus der Konserve, keinen Schnickschnack. Dass bei diesem Ansatz so gut beobachtete Portraits der verschiedenen Formationen entstanden sind und entstehen, hängt vor allem mit der Zeit und Energie, die die beiden in die Filme stecken, zusammen. Zu Proben gehen, bei Konzerten dabei sein, Termine in Berlin ausmachen, mal im Laden vorbeikommen. André und Benny haben teilweise mehr Zeit in die Portraits investiert, als wir selbst zur Verfügung hatten.
Die Ergebnisse beginnen nun aufzuschlagen. Es wird gar eine kleine Serie mit den bereits erwähnten Protagonisten werden, wir haben sie „Landgang“ getauft. Weniger um an kurzatmige Stadtexkursionen bei Kreuzfahrten zu erinnern, als an die Momente, wenn die Besatzung mal von Bord geht. Einblicke in die Zeiten zwischen den Seefahrten.
Der erste Film begleitet A Forest in den Tagen und Wochen vor dem Release, fängt ganz wunderbar die aufgeladene Stimmung ein und zeigt eine Band kurz vor einer großen Tour und einem Album – kurz vor dem Moment, in dem sich zeigt, ob sich all die Arbeit gelohnt hat. Für das relativ kollektiv kann man die Antwort schon mal geben: Ja, hat sich gelohnt. Sehr sogar.