Bild: Nile Rodgers // Joe Mabel // CC-BY-SA-3.0
Wenn man die Titel, die Nile Rodgers komponiert hat in eine Playlist packt, hat man ein ziemlich eindrucksvolles Best Of der von Funk inspirierten Popmusik seit den späten 1970er Jahren bis heute: Von Chics »Le Freak« bis zu »Get Lucky« hat der mittlerweile 63-Jährige New Yorker so ziemlich für jeden Weltstar Hits geschrieben: Diana Ross, Michael Jackson, Duran Duran, Sister Sledge, Madonna, Daft Punk, David Bowie und Eric Clapton. Dazu kommt noch, dass Loops und Riffs aus seinen Songs bis heute sowohl im Hip Hop als auch in der House-Kultur gesampelt werden.
ARTE hat gestern eine Doku über Nile Rodgers gesendet, die seinen Schaffensweg nachzeichnet. Außer dem guten Soundtrack sind natürlich die Anekdoten und der Blick hinter die Kulissen des Musikbiz spannend. Man erfährt zum Beispiel, dass das Riff von »Le Freak« beim Jammen auf die Line „Fuck Studio 54“ entstanden ist – und warum. Rodgers und sein kongenialer Partner Bernard Edwards († 1996) sprechen außerdem über ihre Art für Künstler zu produzieren und offenbaren dabei einen sehr reflektierten Blick auf die Plattenindustrie: Anstatt ein Fläschchen mit „Disco“ über Stars auszuschütten, wollten sie ehrliche Songs schreiben, die etwas mit dem Künstler zu tun haben. In der Doku erzählt unter anderem die Entstehungsgeschichte von »We are Family« für Sister Sledge davon.
Kurzum, das Teil lohnt sich von vorne bis hinten und Mister Rodgers scheint trotz seines enormen Bankkontos, seines in der Popwelt einmaligen Erfolgs und Jahrzehnten auf verschiendenen harten Drogen ein ziemlich entspannter Typ geblieben zu sein. Jetzt fehkt nur noch eine Doku, die seine Arbeit für Film- und Computerspielsoundtracks beleuchtet. Da hat Rodgers nämlich fast genauso viel geleistet wie für die Billboard Charts-Industrie.
Zur Feier des Sonntags noch ein paar Vorschläge für die eingangs angesprochene Best Of-Playlist: