doku // LEBEN MIT MUSIK


Seit über einem Jahr arbeiten wir mit den Dokumentarfilmern von »relativ kollektiv« zusammen. Auf der sichtbaren Seite ist dabei die LANDGANG-Reihe mit musikalischen Kurzportraits unserer Bands entstanden. Der Kontakt ging bald über Vorbesprechungen, die Drehs, und die Koordination der Veröffentlichung der Folgen hinaus. Wir haben die Mitstreiter der beiden Filmenden kennegelernt, sie haben uns auf Konzerten besucht, man fährt zusammen durch die Gegend und übernachtet auf der Couch des anderen.

Dass wir als Musiker und DIY-Labelmacher und die Jungs als Teil ihrer Kreativzelle oft vor den selben Fragen stehen, wurde dabei immer klarer. Die Freiheit, künstlerisch und kreativ zu arbeiten, steht in einem ständigen Spannungsverhältnis zu wirtschaftlichen Realitäten. Wenn man seine Arbeit nicht zuerst an kommerziellen Zielen ausrichtet, zahlt man einen hohen Preis: Unregelmäßiges und geringes Einkommen, das fast immer einen Zweit- und Drittjob erfordert und prekäre Sozialversicherungsverhältnisse nach sich zieht.

Ende des vergangenen Jahres wuchs die Idee, diesen Konflikt zum Thema eines Dokumentarfilms zu machen. Nicht weil wir uns über unsere (selbstgewählte) Lage beklagen wollen, sondern weil diese Art von Konflikt für viele Menschen Teil ihres Lebens ist. Das beschränkt sich nicht auf Kreative, sozial oder politisch Engagierte oder zum Beispiel Leistungssportler abseits der Einkommensmillionen. Erwerbsarbeit unter projektförmigen Bedingungen zwingt Hunderttausende jeden Tag zwischen Leidenschaft und Notwendigkeit abzuwägen. Leipzig ist zudem eine Stadt, die solchen Biografie-Entwürfen ein gutes Pflaster bietet. Die Filmemacher von »relativ kollektiv« und wir wollen zeigen, wie und unter welchen Bedingungen dieses Abwägen bei unabhängigen Musikern aussieht.

Die Dokumentation „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit. Ein Film über Leben mit Musik“ ist auf der Zielgeraden und wird Mitte Mai fertig sein. Der 40-Minüter wird zunächst ausschließlich auf Festivals zu sehen sein, und zur Premiere, am 15.5. im Neuen Schauspiel Leipzig. Wir feiern natürlich standesgemäß mit Musik: LILABUNGALOW präsentiert ein Soloset mit neuem Material. ANA BOGNER aus dem »relativ kollektiv«-Netzwerk wird ihren Soundkosmos ebenfalls live entfalten. Danach außerdem DJ Lutz Hartmann (Klinke auf Cinch) und Craig Device (relativ kollektiv) für zum Tanzen.

Karten gibt es für 10 Euro und ausschließlich im Vorverkauf unter http://www.visionbakery.com/freifreiheit, oder ganz klassisch ab Dienstag gegen Bargeld auch im HAFEN (Merseburger Str. 38, Leipzig). Für analogsoul-Freunde auch eine gute Gelegenheit sich eine CD oder Vinyl als Dank zu sichern.

Achja, beim Dreh für das Pitch Video zum Vorverkauf hat Andi mal auf Schlager gemacht. Kann er besser als ihm lieb ist.
 



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