wort // LILA RÜCKBLICK


Bild: Dave im Täubchenthal // Christian Seeling // Copyright

 
„Auf Tour sein.“ In diesem Satz kulminiert das Musikerdasein. In „Auf Tour sein“ klingt eine gewisse Exotik an: In fremden Städten sein und anderen Rhytmen folgen. Ungeschminkt heißt das dann oft, in Mainz zu überlegen, wie es trotz Stau rechtzeitig nach Trier geht. Und dass man immer erst 3 Uhr ins Bett kommt, mehr trinkt als gewöhnlich und gegen 22 Uhr seine fitteste Tageszeit haben muss.

(Nicht nur) für LILABUNGALOW ist „auf Tour sein“ aber immer wieder spannend. Die Band lebt ein gutes Stück für genau diese Momente. Außerdem war die vor zwei Wochen beendete Tour die, in der die neue Platte und damit auch das neu verteilte kreative Gen der Band ausagiert werden wollte. Und LILABUNGALOW haben mit »Peace to Gold« für ihre eigenen und auch unsere Verhältnisse als DIY-Bude den berühmten „nächsten Schritt“ getan. Zusammenarbeit mit Agenturen für Booking und Promo, Plattenpräsentation im ZDF Morgenmagazin, Medientage mit Interviewmarathon buchen und organisieren, usw.

Das hat durchaus zu einer neuen Außenwirkung geführt. Insbesondere natürlich in der Heimat, da merkt man an kleinen Begegnungen im Alltag, das etwas anders ist als vorher. Ja, LILABUNGALOW sind jetzt schon ein Stück berühmter. Nach außen. Hinter den Kulissen ist es allerdings nicht weniger Aufwand als vorher, als man alles selbst machte – Nur mit größeren Summen. Es wird also nicht prinzipiell einfacher, wenn man einen Release größer fährt. Und es kommt auch nicht exponentiell mehr Kohle dabei raus. „Das ist einfach eine andere Maschine“, sagt Patrick, „und die Maschine funktioniert mit Geld, nicht mit Musik“.

LILABUNGALOWS Ziel bleibt dabei, so kitschig das klingen mag, mit ihrer Musik zu berühren und zu kommunzieren. Mit mehr Reichweite gelingt das bei mehr Menschen, aber die Arbeit drumherum, die ist eben nicht Musik, sondern Business. Ein Beruf. Und nebenbei ist man selbst das Produkt, dass man allabendlich verkauft.

(Diese Erkenntnis trifft übrigens ziemlich genau die Doku „Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit.“, die am 15. Mai premiert.)

Die eigentliche Wertschöpfung die die Tour und der Release der Band brachten, ist die Erkenntnis: Wir sind ’ne Band! Das erste Album, das auch in der Besetzung gemeinsam geschrieben wurde, und damit nun erstmals auf Tour. Es hat sich eine neue Aufgabenverteilung zwischen den Dreien, mit neuen Kompetenzen und KnowHow ergeben. Das konnte man auch auf der Bühne sehen: Die Redeanteile haben sich verteilt, Patrick ist nun nicht mehr alleine peinlich 🙂 Das Band-Mojo auszubalancieren, ist keine triviale Aufgabe, hat aber geklappt und ist auch der Kern einer gelingenden Tour. Ohne gute Laune im Team hält man 27 Gigs in 8 Wochen nicht aus.

Wir und die Band freuen sich jedenfalls schon auf die Tour im Oktober. Danke allen Gästen, Veranstaltern, Journalisten, Bloggern und sonstigen Multiplikatoren!
 
PS: Einen ausführlichen Interview-Rückblick mit Musik und Thüringisch gab Patrick in der Sendung handmade auf Radio Frei.



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