wenn man behauptet, gestern war ein schöner tag, dann kann das wetter nicht gemeint sein. gestern war ein schöner tag, weil viele menschen auf unterschiedliche weise dazu beigetragen haben, dass in leipzig keine große nazidemonstration zustande kam. egal ob antifa, verwaltungsrichter, rentner, kirchenleute, studenten, bürgerlicher protest oder sogar die polizei – in der aussage ‚wir wollen hier keine nazis‘ war man sich einig. leipzig ist eine schöne stadt.
MATTHEW HERBERTS musikalische verewigung der stadt verhandelt zwar mit pillenschmeißen gegen einsamkeit ein gänzlich anderes thema, aber die geradlinige bassdrum und die helle stimme des microhouse-helden erzeugen ein wohliges verlorensein, wie es sich für den tag nach dem erfolg gehört. in die abklingende freude mischt sich leichte melancholie: was gestern noch jetzt war, beginnt heute, erinnerung zu werden.
MATTHEW HERBERT „leipzig“ aus dem album one one vom april diesen jahres:
httpv://www.youtube.com/watch?v=mjunK37tOG4