von der notwendigkeit gute musik zu hören


herbst kann ganz furchtbar sein. über das wetter brauchen wir an dieser stelle nicht reden – ich meine die düstersten ergebnisse des menschlichen erfindungsreichtums: laubsauger.
lila tourbus direkt vor dem soulkonsum
neben brotbackautomaten gehören laubsauger zu den überflüssigsten technischen geräten überhaupt. doch während elektrische korkenzieher oder beleuchtete wasserkocher nur still vor sich hin sinnlos sind, beeinträchtigen laubsauger meine lebensqualität recht lautstark. wenn nun das fallende laub bald die funktionsweise von gullis und das erscheinungsbild von gehwegen und gartengrundstücken bedroht, dann kommen sie wieder heraus, die männer mit ihren laubsaugern. ob elektrisch oder mit verbrennungsmotor, mit eingebautem häcksler, luftstromumkehr, als laubbläser oder -sauger: die teile machen ’nen höllenlärm.

umso wichtiger ist es, dass wir uns in dieser lauten jahreszeit dem auditiven massaker entziehen und unseren ohren zur entspannung qualität bieten. deswegen startet unsere konzertreihe für akustische musik und silent electronica LIKE WATER morgen in der galerie KUB in ihre zweite saison.
zehn LIKE WATER konzerte gab es von oktober ’08 bis diesen juli: elf herausragende künstler und bands aus leipzig, berlin, hamburg und ganz europa. zehn mal LIKE WATER in der galerie KUB hieß auch 500 Besucher in einem der schönsten venues in leipzig. glaubste nich? dann schau es dir doch an: sonntag 04. oktober, 20 uhr, galerie KUB, kantstr. 18, leipzig/südvorstadt.


den auftakt ins zweite jahr geben mottogerecht zwei acts: der lila tourbus (s.o.) von améllus und jaara macht station in leipzig und spuckt das trio améllus aus seinem geräumigen inneraum direkt auf die bühne in der alten kunst- und bauschlosserei.

améllus spielen lieder ohne antworten, aber voll von emotionen, bruchstücken von geschichten. der gitarrist daniel trommer sammelt seine melodien in der friedlichkeit des thüringer waldes – fernab von laubsaugern – auf, sängerin franziska benkert schreibt das tohuwabohu berlins nieder und beim kollidieren dieser welten entstehen améllus-lieder. wie im leben braucht es bei diesen gegensätzen ein bindendes, tragendes element: der warme, schwere kontrabass von athina kontou aus leipzig vervollständigt das trio.

aus hamburg stößt tomas engel zu uns. wenn er nicht gerade überlegt, was seine musik denn bitte mit laubsaugern zu tun haben soll,  schreibt er songs, die zum besten und berührendsten gehören, was ich seit langem gehört habe. er spielt gitarre und hat eine unglaubliche stimme, die nach den guten seiten des herbst klingt. aber was sag ich, schaut es euch doch selbst an: tomas engel mit side of the open sea.



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