am freitag präsentieren wir euch unseren neuesten podcast zum kostenlosen download. SHOOSHINE gehört zu den absoluten aktivposten rund um elektronische musik in jena und darüber hinaus: musiker, produzent, label-macher, … – wir sind also nicht ohne grund stolz, dass wir euch seinen mix „chasing the night“ übermorgen zur verfügung stellen dürfen.
damit man überhaupt weiß, mit wem man es zu tun hat, ist cle dem guten SHOOSHINE mal mit ein paar fragen zu leibe gerückt. herausgekommen sind interessante zeilen zu vinyl, mp3 und einem anstehenden sehr interessanten sampler…
Wo released Du derzeit?
Bei den Labels Anny-Jack Recordings, Solamente Music und bei Resopal Schallware, ab und an auch Remixe bei anderen.
Was sind Deine aktuellen Projekte? Produzieren? DJ‘ing? Releases?
Mit DJ’ing geht g’rad nich so viel, hier und da mal aber nix weltbewegendes. Wobei ich gerade wieder echt Bock auf das Auflegen bekomme. Hoffe, da kommt in nächster Zeit wieder mehr. Hab momentan den Focus überwiegend auf Producing gesetzt und mache ein paar Sachen für andere Künstler. Das betrifft sowohl Producing als auch nur Mixing und/oder Mastering von diversen Tracks.
Dann mach ich noch mit meinen Kumpels Sierra, Dynanim und Christonez das Vinyllabel Solamente Music und bin dort für Artwork und Musik verantwortlich. Das heißt, ich mache das komplette Design, meist das Mixing und Mastering und hier und da auch das Producing. Wir wollen mit dem Label einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Vinyls leisten und sprechen überwiegend Sammler an. Die Veröffentlichungen sind streng limitiert und nur auf Vinyl erhältlich. Keine Nachpressungen. Zudem möchten wir etwas Aufmerksamkeit auf das Label lenken indem wir bekannte Künstler Remixe erstellen lassen. Musikalisch bewegt sich das Ganze im Bereich House und Techno. Wir möchten uns nicht allzu sehr festlegen denn jeder der beteiligten Künstler soll die Möglichkeit haben, sich ausleben zu können ohne in ein Format gepresst zu werden.
Was steht sonst in der näheren Zukunft an?
Ansonsten möchte ich mich in diesem Jahr wieder mehr meinem eigenen Label Anny-Jack widmen und neue Sachen veröffentlichen. Hab allerdings hierbei den Focus ausschließlich auf digitale Veröffentlichungen gesetzt und dem Vinyl abgesagt. Ich möchte mich keineswegs davon distanzieren, sonst würde ich ja auch nicht die Solamente-Geschichte machen, allerdings glaube ich an den digitalen Musikmarkt und denke, dass hier die Zukunft liegt. Vinyl ist für meine Dimensionen einfach zu unrentabel geworden und es ist heutzutage einfach schwierig, eine entsprechende Stückzahl zu verkaufen, die die ganze Geschichte sinnvoll macht.
Das heute kaum noch jemand wirklich viel Geld mit Schallplatten verdient, ist ja ausreichend bekannt. Zudem bin ich ein relativ umweltbewusster Mensch, und möchte, mit den mir wenig gegebenen Möglichkeiten, einen kleinen Beitrag zum Erhalt unseres Lebensraums leisten. Dabei denke ich an Energiesparen und Ressourcenschonung. Manche Leute finden das lächerlich und belächeln mich dafür, is mir aber egal. Ich glaube, als Einzelner kann man nicht wirklich etwas bewirken aber wenn jeder seinen eigenen, wenn auch nur kleinen Beitrag leistet, kann man viel verändern. Ich brenne z.B. auch so gut wie keine CD’s oder DVD’s mehr, weil ich es für mich als unnötig erachte. Ich speichere und tausche meine Daten eigentlich nur noch per USB-Stick, oder auf externen Festplatten bzw. auf Webservern. Musik lade ich mir Online, meist bei Beatport, ab und zu kaufe ich aber auch noch Vinyl.
Wie sieht es da mit den klanglichen Nachteilen von MP3 aus?
Gut, viele meinen nur eine CD oder Vinylschallplatte ist klanglich ausreichend und MP3 ist als komprimierte Sch… verpönt. Ich warte allerdings immer noch auf den Typen, der eine mit 320 kbit/s komprimierte MP3 von einer Wave zu unterscheiden vermag – auch im Club. Besserwisser können sich bei mir melden!
Seit dem ich angefangen habe meine Schallplattensammlung zu digitalisieren, habe ich bemerkt wie schlecht teilweise der Sound auf Vinyl ist. Die Schuld gebe ich hierbei allerdings eher weniger dem Vinyl sondern der Qualität der Überspielung. Die ist teilweise echt ganz schön schlecht. Das habe ich auch schon einige Male bei meinen eigenen Pressungen bemängeln müssen. Da genießt in einigen Presswerken die Quantität höhere Beachtung als die Qualität, was ich sehr schade finde. Vinyl an sich hat schon einen sehr einzigartig angenehmen klanglichen Charakter aber selbst eine 320‘iger MP3 klingt da teilweise echt um Längen sauberer, druckvoller und einfach besser. Für diesen Satz werde ich sicherlich wieder einige Missgunst ernten aber Galileo hat ja damals auch niemand geglaubt.
Ich habe mich seit neuesten auch einem reinen Digitalvertrieb namens „Believe Digital“ angeschlossen. Das erschien mir recht sinnvoll, denn dadurch ist das Label in so ziemlich jedem relevanten Downloadportal präsent. Finde das sehr wichtig, da ich den User nicht einschränken möchte. Jeder soll in seinem Lieblingsshop meine Musik hören und einkaufen können. Man muss sich ja so schon ständig überall irgendwo anmelden und seine Daten preis geben, was einfach nur nervt.
Erzähl uns noch etwas zu deinem Label. Was steht demnächst an?
Wie schon erwähnt, soll in diesem Jahr wieder etwas von Anny-Jack erscheinen. Der Anfang wurde jetzt am 18. Februar mit einer EP von mir als SHOOSHINE gemacht. Ich habe die, schon im letzten Jahr fertig gestellte, „End of Days“-EP veröffentlicht und plane als nächstes ein Best of Anny-Jack. Dabei werde ich, wie es der Titel schon verrät, die herausragendsten Tracks, die auf dem Label bisher erschienen sind, noch einmal in einer Compilation zusammen bringen. Dazu habe ich die meisten Tracks noch einmal neu abgemischt und remastered. Als zusätzliches Bonbon wird es auch wenig später eine Remix-Edition zum Best Of geben in der ein paar, bereits bei Anny-Jack bekannte, sowie auch neue Künstler Remixe der Best Of-Tracks beisteuern werden.
Darüberhinaus hat der Berliner Künstler Caie! eine neue EP in den Startlöchern die ebenfalls demnächst bei Anny-Jack erscheinen wird. Es wird auf jeden Fall wieder einiges kommen und ich freue mich sehr darüber, wieder etwas mit dem Label zu machen.