der montägliche blick in die blogs heute mit einem kulturpolitikum aus leipzig und ’ner musikalischen kalenderreihe.
1) causa faber: don’t mess with the big 3
leipzig und die kultur sind immer wieder für schlagzeilen und skandälchen gut. einerseits (angeblich) den größten kulturetat der deutschen großstädte relativ zum gesamthaushalt, andererseits kürzungen in der freien szene und kein gegensteuern beim publikumsverfall der großen drei – oper, gewandhaus und centraltheater.
in dieser gemengelage wirft die LVZ nun einen blick hinter die kulissen der abwahl des kulturbürgermeisters michael faber. kam der verlegersohn in der bisherigen darstellung meist als schrulliger intellektueller weg, dessen verzicht auf ein handy sein nicht-passen in moderne verwaltung dokumentierte (z.b. im dezember-KREUZER), eröffnet meinhard michael in der LVZ nun eine spannende sichtweise: die intendanten der großen drei und ihre lobby, sowie ein OBM auf der suche nach guter pr haben faber abgesägt:
„Weniger blumig ausgedrückt scheitert Faber, weil er stört: Burkhard Jung und die Allianz der Hochkultur mit Sebastian Hartmann als so genialen wie infamen Propagandisten. Dass Faber dessen Theater nicht schätzt, hat er spontan wissen lassen. Allerdings kennt er auch die Zahlen, und die sind schlecht (unter 500 Anrechte von 2000 zuletzt unter Wolfgang Engel). Faber pocht darauf, Jung aber mag den Intendanten sehr. In Hartmanns Vertrag soll indes stehen, dass vom Kulturbürgermeister eine Empfehlung für die eventuelle Verlängerung der Intendanz erwartet wird. Faber hat sie nicht gegeben.“ – meinhard michael, LVZ, via heldenstadt
UPDATE: die initiative „leipzig plus kultur“ realtiviert den eindruck des lvz-artikels und listet in einer stellungnahme auf, warum faber auch für die freie kulturszene untragbar wurde.
2) darren haymann vertont den januar!
das klienicum macht uns nebenbei darauf aufmerksam, dass darren haymann, der songwriter der indie-band HEFNER, im januar jeden einzelnen tag mit einem selbst geschrieben song vertont und das ganze per video dokumentiert. online kann man auch schon mal nachschauen, welche musikalischen kalender-notizen er für das projekt so hat.
am 10. januar muss er irgend etwas verkackt haben, so zumindest unsere – nicht besonders exaltierte – interpretation von „I KNOW I FUCKED UP“. ein schönes trauriges lied, schön traurig von elizabeth morris, der sängerin von ‚ALLO DARLING vorgetragen: