offenbar hat sich die the mamas & the papas single „monday, monday“ über eine dieser tv-werbungen für hit-kollektionen aus den 60ern in mein unterbewusstsein geschlichen. jedenfalls muss ich gerade an den leicht debilen refrain denken, als mir bewusst wird, dass der montägliche blick auf die kollegen hier gerade zur tradition wird.
oh mein gott: das neue jahr ist keine drei tage alt und wir fangen schon an, traditionen zu entwickeln. nun gut, ihr werdet damit leben müssen.
1) interview mit ILLUTE
der graph (nicht der mit dem komischen bart!), genauer der musikgraph hat ein wunderbares interview mit ILLUTE geführt. bereits im dezember hatte er ihr debüt-album begeistert rezensiert und nun einen kleinen einblick in die künstlerseele nachgeliefert. angenehm authentisch und unterhaltsam:
Den Song „Viva la ignorancia“ hast du einmal als “Liebeserklärung an die Unwissenheit” beschrieben. Was war deine Inspiration?
Ich hab das Lied geschrieben, nachdem ich eine zeitlang in Spanien gewohnt habe. Die Erfahrung, irgendwohin zu gehen, wo man niemanden kennt, und die Sprache noch nicht richtig versteht, dort einen neuen Alltag zu leben, und gleichzeitig den Kontakt zum alten Leben und der alten Liebe zu halten. Die Erfahrung, wenn die gewohnte Kommunikation erstmal nicht funktioniert, man die gewohnten Schubladen nicht aufziehen kann, da entdeckt man neue Seiten an dem was man Unwissenheit oder Vertrauen nennt. Und natürlich an sich selbst. Das hat mich inspiriert.
2) highlights aus dem listenterror 2010
wie gestern ein freund etwas soziologisch-technisch – aber vollkommen zurecht! – feststellte, ist eine wichtige aufgabe von musikjournalisten, bloggern oder avancierten fans ja, relevanzen und relationen im manchmal unübersichtlichen feld der musik herzustellen. eine der klarsten formen dieser relevanz-zuschreibungen sind listen. egal ob top10 oder top100, der arbeitsaufwand der erstellung solcher listen sollte nicht unterschätzt werden!
deswegen würdigen wir hier einige dieser listen. und da wir etwas selbstherrlich sind, werdet ihr feststellen, dass die auswahl alles andere als objektiv ist.
über den/die/das leser-poll drüben bei frohfroh hatten wir bereits berichtet. die ergebnisse sind interessant und spiegeln die gemütslage der leipziger electro-szene durchaus wider. was unteranderem auch an fragen nach enttäuschung/überraschung 2010 liegt. größte überraschung für uns: analogsoul als drittbestes label von leipzig gevoted! auf ’nem electro-blog. wir verneigen uns vor der weisheit der leser.
Bestes Leipzig-Label des Jahres
1. Kann Records
2. Moon Harbour
3. analogsoul
4. Ortloff
5. Doumen
– ergebnis des leser-polls bei frohfroh –
die frage nach dem album des jahres ist ebenso reizvoll zu stellen, wie schwierig zu beantworten. während die über-kanadier von ARCADE FIRE sowohl bei roteraupe als auch bei motor.de die eins belegen, sehen ander – sagen wir ruhig kundigere – musikkritiker das anders. bei peter von schallgrenzen liegt ein electro-trio aus berlin names A FOREST ganze zehn plätze vor ARCADE FIRE!
Album des Jahres
1. Amplifier – „The Octopus“
…
37. A Forest – „leaves leaves fall fall rain fall“
…
47. Arcade Fire – „The Suburbs“