live // LEIPZIG LEBT


Leipzig at night

die tage irgendwo bei facebook gelesen „leipzig ist tot“. klar, wenn man dem FAZ-artikel glaubt, dürfte hier wirklich nicht viel los sein, weil ja alle zugezogenen spazieren gehen, bzw. nur zwei tage im monat für west-arbeitgeber arbeiten, und dann genug geld haben, um ihr leben im sanierten altbau-wg-zimmer mit stuck in bester lage (50/monat) zu bezahlen.

aber mal im ernst: die einzigen, die gefahr laufen bald tot zu sein, sind musikfans. was diese herbstsaison an konzerten geht, ist für die geldbörse auf jeden fall die größere bedrohung als eine zahlungsunfähigkeit befreundeter mittelmeer-staaten. das zeichnete sich schon am wochenende ab, wo man die wahl zwischen beardyman/nôze/bbf + eine million djs für 17,50, den raketenstartern von kraftklub und unseren hedonistischen tanzmusikfreunden LILABUNGALOW hatte.

nun geht das ganze aber in unvermittelter stärke weiter und wir fühlen uns genötigt, euch eine auswahl an highlights ohne und mit uns zu präsentieren:

der MONTAG gehört ganz ohne zweifel FINK. leipzigs publikum bewies seinen ausgesprochenen guten geschmack, indem es das konzert bereits vor wochen leer kaufte. die veranstalter haben sich außerdem dazu entschieden, das konzert ins UT zu verlagern, was für die MB verständlicherweise ärgerlich, aber für die wirkung wohl gut sein dürfte: denn der engländer verstärkt seine musikalisch unglaubliche präsenz durch videoprojektionen. diese dürften im abandonned charme des hundertjährigen lichtspielhauses ziemlich gut wirken und  gemeinsam mit den songs und der hungrige masse den wochenauftakt zum zweiten sonntag machen.

heißt für den DIENSTAG natürlich, dass er automatisch eine zäsur darstellt. inhaltlich kommt nicht viel an den montag ran und formell, weil kein termin ansteht, der die aufmerksamkeit so vieler menschen bündeln würde. gute musik gibt’s trotzdem: in der naTo mit GROUP INERANE fantastisch treibende musik aus dem niger und im nbl gibt’s mit RIK VAN DEN BOSCH & THE DANDIES einen singer/songwriter mit rhythmusfraktion zu entdecken.

der MITTWOCH holt die dringend benötigte luft für den rest der woche und bietet kein konzertantes highlight. dafür z.b musik-comedy mit DER FAMILIE POPOLSKI in der halle d, die im kreuzer-kalender übrigens zu „familie podolski“ geworden sind. empfehlenswert auch AUDITEs musikalische abstecher in die clubs dieser welt im staubi.

DONNERSTAG gibt es für uns nur eine adresse: A FOREST im horns erben! das electro-pop-trio sammelt sich nach einem sehr erfolgreichen jahr 2011 zum live-endspurt (dresden, hamburg und münster, dann nochmal in münchen). ansonsten steht nun songwriting für die nächste platte an. für leipzigerinnen ist der gig am donnerstag vorerst die letzte gelegenheit, die drei live zu sehen. der nächste heimat-gig steht erst für ende 2012 wieder im kalender. also kommen!

mit FEINDREHSTAR beehrt ein leckerbissen aus jena den FREITAG. die kombo hatten wir euch ja vergangenes jahr schon ans herz gelegt, und an unserem fazit hat sich nichts geändert: eine der besten organic-uptempo-live-house-rave-bands dieses planeten! electric island goes live! danach übrigens die label-kollegen „krause duo“ mit nem dj-set. experten für deepe grooves und fette sounds. für 8 euro im vvk ne mehr als faire nummer.

wer SAMSTAG bock auf disco hat geht in die alte hauptpost zu WE LOVE LEIPZIG. geordnet nach den drei populären sparten house, indie, blackmusic legen populäre djs ihre scheiben. wer bock auf mucke hat kann zum beispiel zur chemnitzer indie-band PLAYFELLOW gehen. die spielen im kafic, wo es in der kalten jahreszeit zu konzerten immer den emotionalen kontrast aus kalt&dunkel (draußen) und warm&schwach beleuchtet (drinnen) gibt.

der SONNTAG ist dann ja nach unserer eigenen rechnung (siehe montag) der dritte sonntag binnen 8 tagen, was wir mit einem wunderbaren konzert in der KUB begehen. die hamburgerin MOHNA beehrt uns erneut, diesmal aber nicht solo, sondern mit wunderbarer unterstützung. gemeinsam mit gesanglicher und perkussiver untermalung wird die sängerin von ME SUCCEEDS ihre unglaubliche musik präsentieren. musik, die voll trifft, die keine umwege nimmt.

 

 

 

 

 



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