untot? // ACE OF BASE


die woche der großen pop-comebacks auf unserem blog, und wir fragen uns: „auferstanden oder untot?“

nachdem joe cocker mit seiner aktuellen scheibe ganz gut weggekommen ist, nehmen wir uns heute ein juwel des 90er-jahre eurodance vor. ACE OF BASE. „all that she wants“ hieß die damalige breakthrough single, 8 wochen nummer eins in deutschland. 1992 war das. dann kamen noch ein paar mittelerfolgreiche singles und einige aufnahmen, die schnell wieder in der versenkung verschwanden. 18 jahre später veröffentlichen ACE OF BASE mit „the golden ratio“ nun ein comebackalbum.

„the golden ratio“ wurde nach dem ausstieg der zwei sängerinnen – die ohnehin austauschbar waren – mit zwei neuen stimmen aufgenommen. clara hagman und julia williamson übernehmen nun die gesangsparts, die charismatischen jonas und ulf bedienen laut wikipedia weiterhin „synthesizer“. die neuen damen haben den vorteil, dass sie erheblich jünger sind und im video in unterwäsche ganz gut aussehen:

httpv://www.youtube.com/watch?v=w3-Dck6VNOI
(kleines suchspiel: wer entdeckt die total absurde einstellung in der jonas eine akustikgitarre haltend aus dem fenster blickt?)

die musik allerdings klingt wie vorher. mit peinlichen keyboardsounds angereicherter dance-pop. ACE OF BASE 2010 klingt wie ACE OF BASE 1992 neu gemastert. eingängige refrains, mit möglichst einfachen texten versehenes liedgut. ulf und jonas haben leider ihr geld fürs solarium ausgegeben, anstatt sich neue synthesizer zu kaufen.

angesichts der tatsache, dass die herrschaften in ihrer karriere 50 millionen platten verkauft haben, kann man den schweden diese nummer-sicher-platte nicht wirklich übelnehmen. und eine idee, die 1992 aus unerfindlichen gründen gut funktioniert hat, einfach eins-zu-eins ins jahr 2010 reinzustellen, muss man auch erstmal bringen.

fazit: ACE OF BASE „the golden ratio“ ist ein mit 2010er mastering ungerechtfertigt wiederbelebter popzombie.



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