auch wenn es seit einigen jahren wieder einen breiteren konsens über musikstile in der urbanen crowd gibt, darf nicht vergessen werden, dass die musikalische sozialisation der nun 20 bis 3x-jährigen in der regel von tiefen brüchen durchzogen wurde. während die hippster-kids heutzutage auf die raves gehen und die technoheads math-folk hören, gab es in den 90ern klare geschmacksgrenzen.
genreübergreifende ikonen sind in jener zeit selten geworden und michael jackson war vielleicht der letzte seiner art. während es für mich persönlich all die jahre total klar war, dass kurt cobain eine ikone ist – wenn auch aus wechselnden motiven – so erfuhr ich neulich, dass andere menschen meines alters das ganz anders sehen: „nirvana hat doch auch keiner gebraucht, oder?“
ich möchte diese position überhaupt nicht kritisieren, da ich sie aus oben genannten gründen gut nachvollziehen kann. aber warum schreibe ich das? seit jener begegnung bin ich mir nicht so sicher, ob die textzeile „I need to talk to Kurt Cobain“ nicht ziemlich ironisch gemeint ist. zumal es im song von LAN (ja, die mit dem krassen luftmischpultdingens) um jemanden geht, dessen zeitmaschine ihn aus versehen in die 90er zurück geschickt hat:
httpv://www.youtube.com/watch?v=b66nUVShzl4
das großartige filmische zitat des nirvana-plattencovers am ende lässt mich übrigens glauben, dass LAN im herzen doch kurt-fans sind.
90s ist die single zur gleichnamigen neuen EP. der song ist übrigens auch über die band-homepage frei herunterzuladen. oder bei soundcloud:Latest tracks by LAN