club // TILLE VOR DEM AUS?


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Über 15 Jahre lag die Distillery am Ende einer Kopfsteinpflasterstraße kurz vor den Eisenbahnschienen, eingerahmt von Büschen und Müllcontainern. 2010 wurde die Kurt-Eisner-Straße zu einer vierspurigen Verkehrsader, die die Südvorstadt mit dem alten Messegelände verbindet. Der Ausbau zur „Tangente“ südlich der Innenstadt erfolgte im Rahmen der Vorbereitungen für das Milliardenprojekt Citytunnel. Diese Maßnahme versetzte die Distillery nicht nur vom Zivilisationsrand am Bahndamm an die Schnellstraße, sondern auch in Existenzängste: Nicht einmal zehn Meter gegenüber dem Eingang entstand eine voll funktionsfähige Ampelkreuzung mit Fußgängerüberweg, deren noch nicht asphaltierter Verlauf eine Straße direkt durch den Club andeutet.

phogelDie „Tille“ im Oktober 2008. Foto (cc) by flickr-User Phogel.

Während der Umzug 1995 noch im Einklang mit der Stadt geschah, war schnell klar, dass 15 Jahre später niemand daran gedacht hatte, die Institution der ostdeutschen Clublandschaft im neuen Bebauungsplan für das Gelände rund um den Bahndamm vorzusehen. Drei Jahre lang haben die Verantwortlichen versucht mit der Stadt ins Gespräch zu kommen, aber keine Antwort erhalten, ob ihr Club bestehen bleiben kann. Zwar haben sich auch drei Stadtratsfraktionen des Themas angenommen, aber passiert ist immer noch nichts. Es gibt schlicht keine belastbare Aussage zur Planungssicherheit der Distillery. Das ist gegenüber den Betreibern als Unternehmern, den unzähligen Ehrenamtlichen und Verbundenen, den Gästen einer kulturellen Institution mit internationalem Namen, und auch den Künstlern schlicht eine Frechheit.

Deswegen macht die Distillery nun das einzig richtige: Sie ruft zur Demonstration auf. Am Samstag, 07.09. wird zurück getanzt. Erst 16 Uhr vor dem Club auf der Straße, ab 22 Uhr auch drinnen. Wir erwarten, euch dort zu sehen. Bringt keine Glasflaschen mit, dafür Transparente!

Appetithäppchen rund um die Demo:



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