2010 ist offenbar das jahr der großen pop-comebacks. nach JOE COCKER, ACE OF BASE und KIM WILDE nehmen wir uns heute PHIL COLLINS‘ neues album „going back“ vor und fragen: „auferstanden oder untot?“
ja, phil collins. nach acht jahren mal wieder ein studioalbum. das kann man durchaus als comeback bezeichnen. 59 jahre ist der mann mittlerweile alt, unzählige aufnahmen, ob solo oder in der grandiosen zeit mit GENESIS. für seine preise & ehrungen dürfte auch ein geräumiges zimmer in einer anständigen popstarvilla nicht ausreichen. nun also eine neue scheibe.
„going back“ heißt das gute stück und es ist ein konzeptalbum, denn es sammelt für collins wichtige soulstücke der 60er jahre in coverversionen. die neuberabeitungen klingen allerdings sehr nach phil. das liegt zum einen an der markanten stimme, aber auch daran, das der brite der brite einem solchen sound, sprich handclaps, cheesy rhythmen und doowop-backgroundchöre, noch nie abgeneigt war.
die stückauswahl ist anständig, reicht vom knaller „papa was a rolling stone“ bis hin zu unbekannteren perlen:
httpv://www.youtube.com/watch?v=Ts-0O-icOr4
am songwriting kann man also naturgemäß nichts aussetzen, wohl aber daran, das hier alles ganz schön glatt gebügelt wurde, die instrumentierung nicht sonderlich spannend ist und alles zwanghaft in den phil collins-sound gedrückt wurde. das ist fett produziert, klingt gut, birgt aber keine überraschung – solide, aber uninspiriert.
„going back“ stellen sich auf jeden fall diejenigen ins regal, die auch schon alle anderen collins-aufnahmen haben, und das sind bestimmt nicht wenige. um uns hier vom hocker zu reißen, reicht das aber nicht. dafür macht phil collins auf seine älteren tage wenigstens keinen peinlichen eindruck und hat, im gegensatz zu manch anderem. collins hat auch mit anstand eine etwas ruhigere phase und den 90er und 00er jahren überstanden. na gut, das mit mit dschungelbuch und deutsch und so, das musste vielleicht nicht wirklich sein:
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZsoFW08CrYo
fazit: phil collins „going back“ überzeugt mit seinem konzept, die soulperlen des meisters zu versammeln. allerdings hätte die umsetzung etwas abwechslungsreicher und freier sein können. „goin back“ ist aber eindeutig eher lebenszeichen als streichungswürdiger rückfall.